beluga: Usability-Studie
9. Mai 2014 von maas
Für beluga wurde in Kooperation mit der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) im Rahmen eines Projektseminars eine Studie zum Thema „Usability“ durchgeführt. Diese Studie ist für das Projekt von großer Bedeutung, da damit die Tradition der nutzerpartizipativen Entwicklung fortgesetzt wird.
Der erste Teil der Studie beschäftigte sich mit der Frage, wie weit das bestehende System dem Aspekt der Nutzerfreundlichkeit entspricht. Die Nutzerfreundlichkeit wurde durch zwei Methoden evaluiert: Der erste Schritt bestand aus einer heuristischen Evaluation, bei der ein Katalog von 94 anerkannten Usability-Prinzipien getestet wurde. Die in dem Katalog verwendeten Kriterien sind speziell auf die Nutzerfreundlichkeit von Suchmaschinen ausgelegt.
Zum Testen wurden mehrere Gruppen von Studierenden des Projektseminars gebildet, die unabhängig voneinander die Kriterien prüfen sollten. Auf diese Weise wurden in einer Art von Prototyping-Verfahren schnell mögliche Schwächen gefunden, auf die dann in einer anschließenden Evaluation besonderes Augenmerk gelegt werden konnte.
In dem nächsten Schritt wurden dann zwölf Testpersonen (Studierende aus natur- und geisteswissenschaftlichen Studiengängen) unter Anleitung (7 Aufgaben) zur Arbeit mit beluga aufgefordert. Zum Einsatz kam dabei unter anderem eine Think-Aloud-Methode, bei der die Nutzer während der Arbeit mit beluga ihre Gedanken äußern konnten. Weiterhin wurden die Nutzer gebeten, die für sie wichtigen Teile von beluga auf Screenshots zu markieren. Außerdem wurden die Mausbewegungen und Reaktionen der Nutzer während des Tests aufgezeichnet, um so mögliche Hindernisse während ihrer Arbeit zu finden.
Die Empfehlungen dieses Teils der Studie werden zurzeit auf ihre technische Umsetzbarkeit geprüft und werden in Kürze schrittweise in das Lifesystem eingearbeitet.
Der zweite Teil der Studie beschäftigte sich mit der Frage nach der optimalen und nutzerfreundlichen Integration des Primo Central Index in beluga – also der Frage, wie die Treffer aus den lokalen Beständen und die Treffer aus dem Primo Central-Discoveryindex am besten dargestellt werden können. Hierfür wurden mit einer speziellen Software drei Mockups erstellt, die jeweils eine mögliche Integration darstellten: Dabei kamen die bekannte Ein-Listen-Lösung zum Einsatz so wie die Reiterlösung und eine Paralleldarstellung der Listen. Interessanterweise wurden alle drei Varianten von den zehn befragten Nutzern als ähnlich gut bewertet, so dass bei der Wahl der zukünftig zum Einsatz kommenden Methode – der Reiterlösung – hauptsächlich technische Kriterien den Ausschlag gaben. Die Reiterlösung wurde von den befragten Personen tatsächlich leicht favorisiert (4:3:3), wobei aber deutlich wurde, dass die Reiter durch ein ansprechendes Webdesign deutlich gemacht werden müssen, um nicht übersehen zu werden.
Die Studien sollen perspektivisch online gestellt werden, was wir natürlich in diesem Blog erwähnen werden. Weitere Informationen zu den Studien und der geplanten Integration von Primo Central in beluga gibt es dann auf dem Bibliothekartag 2014 in dem Vortrag „beluga und Discovery“.
Ganz herzlicher Dank geht an Frau Prof. Ursula Schulz, so wie an die Studierenden des Projektseminars (alphabetisch): Anna-Lena Flügel, Stefan Funk-Haas, Christina Gieseler, Nils Goßmann, Florian Hagen, Simon Karger, Claudia Martens, Rebecca Mehl, Eva-Lotte Rother, Imke Rulik und Mara Schulze.
[…] konzeptionelle Unterstützung haben wir von dem Projektseminar “beluga – den Katalog neu denken” von der HAW Hamburg unter der Leitung von Prof. Ursula Schulz erhalten. Trotzdem war auch mit einer […]
Hallo,
ich schaue mir im Rahmen meines Studiums die Experten-Evaluation an. Gerne würde ich wissen, wie Sie die 94 Heuristiken entwickelt haben bzw. worauf Sie sich beziehen.
Danke & viele Grüße
Lilian Hertel