Die Zukunft von VuFind
27. November 2015 von maas
Aktuell gibt es Ansätze, sich von der Software VuFind – auf der auch beluga basiert – ganz oder teilweise zu lösen und leichtgewichtige, SOLR- oder Elasticsearch-basierte Systeme selbst zu entwickeln. Der Grund hierfür ist u.a. das als nicht leicht anpassbar empfundene Design des Sourcecodes, der auf dem Zend2-Framework basiert. Auch die Schwierigkeiten bei dem Migration von VuFind 1.X auf 2.X – die ebenfalls mit dem Wechsel von Zend1 nach Zend2 zusammenhängen – sind Gründe. Weitere Gründe sind die mangelnde Anbindung an Content-Management-Systeme und die bisweilen geringe Geschwindigkeit des verwendeten JavaScript-Codes.
Im Rahmen des beluga-Projektes haben wir beschlossen, trotzdem weiterhin auf VuFind zu setzen. Die sehr agile und große Community, die geplante Verschlankung der Software mit der anstehenden besseren Modularisierung in VuFind 3.X und der Umstand, dass sich die Zend2-Probleme in den meisten Fällen als lösbar herausgestellt haben, sind dafür ausschlaggebend gewesen. Weiterhin ist die in VuFind nativ enthaltene Unterstützung auch kommerzieller Discovery-Indizes, die von der Community entwickelt wurden, in Open Source-Software bisher ungeschlagen.
Natürlich wünschen wir den alternativen Projekten viel Erfolg und schließen einen Umstieg auf ein anderes System in der Zukunft nicht aus. Zur Zeit ist VuFind aber die Softwarebasis unserer Wahl.
Eine interessante Diskussion zu den Problemen mit VuFind 2.X findet sich in dem Blog von TUBfind, dem VuFind-basierten Discoverysystem der TU Harburg:
https://www.tub.tuhh.de/tubfind-blog/2015/11/13/vufind-und-die-vzg/
https://www.tub.tuhh.de/tubfind-blog/2015/11/18/rezeption-zu-vufind-und-die-vzg-auf-twitter/
Besten Dank für den Beitrag (und die Verlinkung auf unseren ähnlich gelagerten Blogpost).
Ein kleiner Fehler hat sich aber auch hier noch eingeschlichen: VuFind
1.x basierte nicht auf Zend 1.x, sondern auf Smarty-Templates und hatte
PHP-seitig kein weiteres Framework eingebunden. Die wesentliche Änderung
von VuFind 1 auf VuFind 2 war genau diese Umstellung (Abschaffung der Smarty Templates und Einbindung eines Frameworks, um sich die Arbeit zu erleichtern). Diese Änderungen hatten zur Folge, dass sowohl das Frontend als auch die Kernkomponenten bei der Migration betroffen sind – und das ist sicher eine Ursache für die nicht ganz einfache Umstellung.
Vielen Dank für die Richtigstellung – Sie haben natürlich Recht. beluga 2.0 (das auf VuFind 1.X basierte) ist zeitlich gar nicht so lange her, aber trotzdem hatte ich das falsch in Erinnerung.
Vielen Dank für diesen Beitrag. Ich hoffe, dass sich in nicht allzu weiter Zukunft doch wieder einige der Angesprochenen in die VuFind Commununity zurückfinden oder zumindest anderweitig hinsichtlich Discovery Systemen an einem Strang gezogen werden kann.
Wir haben die Umstellung auf VuFind 2.4 sehr erfolgreich gemeistert. BOSS 2 ist doppelt so schnell wie das alte BOSS1, welches auf VuFind 1.x basierte. Das hat uns selbst verwundert, denn das Zend-Framework erzeugt natürlich viel Overhead. Aber es nutzt eben auch sehr effizient Caching-Strategien und moderne PHP-Techniken. Viel effizienter als man das als kleines Team in verantwortbarer Zeit umsetzen kann.
Die Analyse unseres Caches hat ergeben, dass VuFind 2.4 zwar aus 7000 Dateien besteht, aber nur knapp 800 werden davon regelmäßig benutzt (und gecached). Es entsteht also kein wirklicher Overhead durch den großen Funktionsumfang.
Ich selbst wäre auch ganz stark für weiteren Einsatz von Smarty. Die Template-Dateien sind mit Smarty deutlich lesbarer. Das ist aber kein Grund, VuFind 2.x generell zu verteufeln. Bestehende VuFind 1.x Templates hätte man sowieso nicht überenhmen können, weil Bootstrap sich durchgesetzt hat und das wiederrum ist sehr zu begrüßen!
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